Eine immer wiederkehrende Frage
Wann wirst du entlassen? Eine Frage die mir dahin bestimmt schon 30 mal gestellt worden ist und die Antwort war immer die selbe. „Keine ahnung“
Ich gehöre nun mal nicht zu den Patienten die ihren Ärzten ständig in den Ohren liegen „wann darf ich denn heim?“
Davon mal abgesehen hatte ich ja auch noch meine beiden Drainagen im Körper. Also warum mir so einen unnötigen Stress machen.
Also da der vorige Tag ja sehr ruhig abgelaufen ist. Sollte dieser Tag mal wieder zu einem echten Highlight für mich werden.
Patientin gegen Stationsärztin
Ihr dürft raten wer gewonnen hat? Nicht die Ärztin. :)
Ich lag also schön entspannt mit meinem Mr. Schwelli im Bett, mein Herzkissen unter dem Arm und wartete auf die kleine Visite.
Als Frau Stationsärztin hoch erhobenen Hauptes (oh diese Arroganz die auf einmal im Raum zu verspüren war) zu mir in Zimmer geschneit kam. Baute sich vor mir fragte mal kurz wie es mir geht. Sie hätte auch gar nicht fragen brauchen, wäre auf das gleiche hinausgekommen.
Und dieser Ton den sie mir gegenüber anschlug, werde ich niiiiiie vergessen.
Sie: „Also sie wissen schon das nach der Operation noch eine Chemo ansteht?!
Und das in einem Ton unglaublich.
Ich überkreuzte die Hände vor meiner Brust und ging auf Konfrontation.
Ich: „Ich glaube nicht!!!“
Sie: „Natürlich, aufgrund der größe ..Fachchinesisch..fachchinesich..fachchinesisch...ich war bei Operation dabei.“
Ich: „Na dann müssen sie ja auch mitbekommen haben, das mein Krebs so lahm ist, das eine Chemo keinen Sinn macht!“
Ich musste diesbezüglich wirklich ihren Chef wiederholen. Unfassbar.
Wenn Blicke töten könnten wären wir beide hinüber gewesen. Aber wie konnte ich, die Patientin mir nur anmaßen ihr Widerworte zu geben. :)
Nicht mit mir Mädchen, nicht mit mir.
Sie total aufgebracht: „DAS werde ich abklären!“ und rauschte Sieges sicher davon. Ich wollte noch hinter her rufen. „Ich warte hier“ aber da war sie schon weg.
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20 Minuten später kam sie wieder.
„Ja also ich habe das abgeklärt und nein sie bekommen keine Chemo. Da sie wirklich einen sehr langsam wachsenden Krebs hatten, wäre eine Chemo wirklich Sinnlos“
Ein „ACH, manchmal hilft es auch in die Akten zu schauen!“ konnte ich mir nicht verkenifen. * zack * und weg war sie.
Nein, es gab keine Entschuldigung nichts.
Aber da war das letzte Wort noch nicht gesprochen.
Fakt ist wenn vor ihr eine labilere Patientin gelegen hätte, dann hätte sie das unter Umständen in ein tiefes Loch fallen lassen.
Das kann man so nicht sagen, wie es besagte die Stationsärztin getan hat. Sind ja nicht alle so wie ich :)
Über die vorherigen Tage verteilt hatte ich immer wieder besuch von Freunden,wo ich erst dachte das ich überhaupt jemand zu Gesicht bekam. Sie mussten sich nur ankündigen, denn sonst konnte es passieren das ich nicht auf dem Zimmer, sondern irgendwo im Haus Unterwegs war. :)
Aber ich sollte noch Bekanntschaft mit Stationsärztin Nummer 2 machen. Die auch wieder Kopfschütteln auslöste.
Haben sie die CD von ihrem MRT zu Hause?
Nein so stellte sich die zweite Stationsärztin nicht am Nachmittag vor. Bei ihr war alles auf einem normalen Level, nichts überhebliches. Sie redete ruhig und war mir auch um einiges sympathischer.
Als später erneut die Tür aufging und die Stationsärztin wieder im Zimmer stand und fragte, ob ich wüsste wo die MRT CD von Darmstadt sei oder ob ich sie zu Hause habe? Sie könne sie nicht finden.
Die ist immer noch hier, antwortete ich. Ich konnte mir ein grinsen nicht verkneifen. „Naja vielleicht hat sie noch der Chef“
Vielleicht, vielleicht. Aber damit war die Sache für mich vom Tisch.
Wie habe ich immer zu meinen Kindern gesagt „haltet euer Zeug beisammen“ Gilt auch für ein Krankenhaus. :)
Achja beide Stationsärztinnen haben Mr. Schwelli gesehen. Aber nichts weiter dazu gesagt oder ignoriert. Keine Ahnung. Denn in der Regel ist es so das ein Lymphödem nicht so lange unbehandelt bleiben sollte.
Aber am Nächsten Tag sollte ja große Visite sein, da kann man es ja mal ansprechen.
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