Der Gang zum Hausarzt (3)


                                                                                                 07.März 2014


Wie schon an dieser Stelle erwähnt habe ich mir den Montag nach Fasching als Datum gesetzt endlich zum Arzt zu gehen das wäre der 10. März 2014 gewesen.
Aber wie ich so gerne sage, Pläne sind auch mal da um über den Haufen geworfen zu werden.

Freitags morgens um 5 war eigentlich noch alles wie immer.
Kaffee, Kind für die Schule verabschieden, noch ein Kaffee, Duschen, anziehen.

Um kurz nach neun klingelte mein Telefon. Was jetzt nicht ungwöhnlich war, denn wenn eine Freundin ihren Sohn in den Kindergarten gebracht hatte, hat das ein oder andere mal das Telefon bei mir geklingelt.
Nachdem wir das Telefonat beendet hatten viel der Schalter endgültig um. „Warum warten bis Montag?“ Also Schuhe an und rüber zum Hausarzt. Diesmal bin ich nicht zu ihm sondern zu seiner Frau.


So ging es rein zur Ärztin, die etwas irritiert war das ich bei ihr sitze und von ihr eine Überweisung ins Krankenhaus wollte und nicht bei meiner Frauenärztin.
Ich also alles erklärt.
Das sie sich meine Brust bzw. das was davon noch übrig geblieben war noch anschauen wollte war mir bewusst.
Also Ausziehen... „ach Kindchen“ mehr kam erst mal nicht.
Wieder Anziehen.

Sie hätte mich am liebsten direkt nach Heidelberg Nationales Centrum für Tumorerkrankungen – NCT geschickt.

Da ich aber über unser Krankenhaus auch einiges gutes gehört habe habe ich das erst mal abgelehnt. Meine Hausärztin hat mir auch gleich eine Adresse für eine Psychologin mitgegeben. Da ich nicht wusste wie sich das ganze entwickelt nahm ich die Nummer erst mal an.

So bin ich heim mit der Überweisung fürs Krankenhaus in der Tasche.
Jetzt ist es also offiziell.
Mamma Ca.
auch wenn es für mich ja nicht wirklich überraschend war so kam ich daheim an und musste doch erst mal schlucken.
Ein Kaffee zur Beruhigung, ein Bild bei Facebook mit der Diagnose. Noch mal Trübsal blasen Tränen (jetzt hab ich mir grad das Bild noch mal mit den Kommentaren angesehen und ich heul schon wieder über so viel liebe Worte)
Durchatmen, vor Augen führen das man ja wieder Sport machen und Leben will.

Ach ja LEBEN, ganz wichtig.

Eine ebenfalls an Brustkrebs erkrankte Freundin schrieb mich auch gleich an und fragte ob sie einen Termin bei ihrem Arzt machen solle. Was ich sofort bejahte und so bekam ich gleich Montags früh einen Termin bei ihm. Sie schrieb noch das ca. 60% der Tumore gutartig seien.

Was ich allerdings selbst wusste war, das wenn man zu lang wartete durchaus aus einem gutartigen ein Krebs werden konnte und das ich definitiv zu lang wartete, 8 Jahre ist nun wirklich Fakt. Aber das konnte sie bis dato noch nicht wissen, da kannte sie meine Geschichte noch nicht.
Wie ihr merkt bin ich gleich zu beginn bzw. nachdem ich die Überweisung von meiner Hausärztin hatte ziemlich offensiv mit dem Thema umgegangen und das hat sich bis heute nicht geändert. 

Eine andere Freundin hat sich sofort bereit erklärt mich Montags zu begleiten.


Und dann sollte eine spannende Zeit für mich beginnen.

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