Ab ins Krankenhaus (4)

 Das Vorgespräch

10 März 2014

Mit der Freundin im Gepäck gings also direkt um 8 Uhr in die Gynäkologische Ambulanz ins GPR Rüsselsheim.
Und da wir bissl Wartezeit mitbringen mussten hab ich mein Strickzeug eingepackt um dem ganzen bissl mehr Sinn zu geben.

Dann ging es zum Arzt rein, meine Freundin hab ich draussen sitzen lassen. Ich hab mich stark genug gefühlt, denn ich wusste, selbst wenn ich als Häufchen Elend raus komme ist sie da.

Also noch mal meine Geschichte erzählen und der Arzt hörte ganz ruhig zu. Er fragte nach dem ich fertig war ob er sich denn sicher sein kann das ich das jetzt durchziehe oder ob ich nicht vielleicht doch wieder in den Verdrängungsmodus zurück gehe.
Worauf ich mit ebenso ruhiger Stimme antwortete.
„Jetzt bin ich bereit, mit allen Konsequenzen“

Als er mich fragte was denn mein Ziel sei. Antwortete ich: „ich will wieder Sport machen und wieder richtig schlafen“ Jede andere Frau hätte wahrscheinlich gesagt gesund werden.
Da hab ich einen Anflug von erstaunen in seinem Gesicht sehen können.

Dann hieß es wieder ausziehen. Hinlegen. Ultraschall von der Brust, im Achsel und vom Hals machen. Als er dann meinte so wir machen machen jetzt noch die Stanzbiopsie, da wurde ich dann doch um ein ganzes Stück nervös.
Auch hier erklärte er ganz ruhig das ich mir keine Gedanken machen muss, dass die Betäubung sofort beim spritzen wirkt.
Glauben wollte ich das nicht so recht und so hab ich ihn auch angeschaut (in meinem Gesicht kann man lesen wie ein Buch), worauf er sich ein grinsen nicht nicht verkneifen konnte.
Er spritzte und sie da, es tat gar nicht weh.
So hab ich mich dann langsam entspannt und hab der Stanze dann auch ziemlich entspannt entgegen gesehen.

Nachdem ich wieder angezogen war, ging das Gespräch weiter.
Was ich sehr gut fand, das er meinte. Was vor acht Jahren war Interessiert „uns“ jetzt nicht mehr. Es zählt der IST Zustand.
Ferner meinte er „ich weiss nicht ob ich sie heilen kann.“
Ich antwortete nur „das ist mir sehr wohl bewusst.“

Er erklärte, wie es weiter ging. Das ich ein sogenanntes Tumorboard durchlaufe, das heißt nach Befund der Biopsie sitzen mein Gynarzt, Radiologen, Pathologen, Onkologen und Chirugen an einem Tisch und beraten die weitere Vorgehensweise. Leider nicht in meinem Beisein. Hätte ich aber sehr interessant gefunden.


Nach dem Gespräch ging ich mit einem guten Gefühl aus dem Untersuchungszimmer.
Klingt etwas merkwürdig, ich weiss. War aber so.
Ich meine der Arzt hat sich alle Zeit der Welt genommen mir alles genau zu erklären. Ohne Hektik.
Fand ich und finde ich nach wie vor toll.
Von da an war und ist Dr. Vescia mein Lieblingsarzt (ich nenn ihn heimlich still und leise Erklärbär)

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