Tag 1 nach OP (12)

Alles anders als meine anderen Operationen


In der Nacht wurde ich nur ein paar mal wach da die Nachtschwestern rein kamen um meine Drainage Flaschen zu wechseln, auch wenn sie sich alle Mühe gegeben haben leise zu sein.
Aber ich schlief wieder ein, ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie toll schlafen sein kann.
Am morgen fühlte ich mich, man könnte es fast ausgeschlafen nennen. :)
Ich sah an mir runter und sah Rippentechnisch immer noch komplett aus und so fühlte es sich auch an.
Jetzt traute ich mich und fasste ganz vorsichtig drauf, gefasst darauf, mich vor ekel zu schütteln.
Aber nichts. KEIN LOCH ich bin vollständig.

Wie geil ist das denn? Meine Schutzengel haben Überstunden gemacht! Mal wieder muss ich ja schon dazu sagen.

Da kam auch schon meine Freundin ins Zimmer geschneit( ihr könnt euch vielleicht erinnern die die im September verstorben ist), mit Herzkissen bewaffnet. Erkundigte sie sich nach meinem Befinden und drückte mich. Ach jetzt hätte ich fast was vergessen am morgen vor der Operation kam sie auch um mir alles gute zu wünschen und hat mir einen kleinen Schutzengel überreicht (über die Schutzengel werde ich später mal einen gesonderten Artikel schreiben). Ich beantwortete ihre Frage mit „ Mir geht es ungewöhnlich gut und ich hab sooooooo hunger, meisnt du ich bekomm schon was zu essen?“
Worauf sie laut lachte (oh man wie ich ihr lachen vermisse). Und sie entgegnete: „du hast keine anderen Probleme?“
Nein gerade nicht. :) wir verabschiedeten uns, sie musste ja arbeiten. So liess sie mich mit Mr. Schwelli allein.



Mein ständiger Begleiter im Krankenhaus, das Herzkissen. Da wo ich war war, war mein Herzkissen auch.

Ich hab so einen Hunger


Kennt ihr das Gefühl wenn ihr meint ihr könntet einen Bären verschlingen? Ja so ging es mir am morgen danach. Ich habe euch ja beschrieben das ich schon ein paar mal unter dem Messer gelegen habe und nie hatte ich danach Hunger, meist war mir übel, Magensonde gab es gratis dazu. Diesmal war alles anders,
Als die Schwester rein kam „Tee oder Kaffee“ fragte ich ungläubig „Bekomm ich schon was?“
Da sie mir mit einem lächeln bestätigte. Hellte sich mein ganzes Gesicht auf.
* yaaaaa* Na denn Kaffee und hopp hopp ich hab hunger.
Nun stiess ich aber auf ganz andere Probleme, Brötchen schneiden mit einer Hand die sich kaum bewegen liess und dem dazu gehörigen stark (und stark, ist mächtig untertrieben. Der war doppelt so dick) angeschwollenem Arm.
Das Problem hatte ich aber nicht mit Mr. Schwelli sondern mit meinem Hunger. Mr. Schwelli und Händchen lösten bei mir eher Erheiterung aus. Trotz der neuen Schwierigkeit habe ich die Brötchen schmieren können und ruckizucki waren beide Brötchen weginhaliert aber ich hatte immer noch Hunger.
Kurz danach kam mein immer noch verhasster Chefchirurg die tür rein.
Wünschte sich mir einen guten morgen und verkündete mir feierlich das meine Rippen noch alle am Stück da sind.
Hab ich schon gemerkt. Ihr merkt ich kann ihn immer noch nicht leiden. :)
und schon war er wieder verschwunden.

Herzkissen unterm Arm, mummelte ich mich wieder in die Decke. So einarmig dauerte alles bissl länger.
Da kam die Schwester auch schon und meinte „So wir stehen jetzt auf und gehen ins Bad“
Aufstehen geil, schoss es mir durch den Kopf.
Moment? Ich will freiwillig aus dem Bett, hatte ich auch noch nie. Aber gut. Man soll ja den moment geniessen solang er dauert :)

Die Schwester war wirklich nett und wollte mir aus dem Bett raushelfen. „Nein kann ich allein und ich weiss nicht nach unten gucken“ bekam sie zur antwort. So unhöflich wie es liest war ich nicht.
Auch wenn ich noch hunger hatte.
Ich erwartete Schwindel und Übelkeit. Aber da nichts. Boah war das geil. Ok, Freudentänzchen wollte ich jetzt nicht machen mit meinen ganzen Flaschen.
Waschen klappte auch und da die Schwester mal wo anders hin musste machte ich mich ganz selbstständig wieder zurück zum Bett als ich fertig war.
Na die hat ein vielleicht ein erstauntes Gesicht gemacht als sie mich auf dem Bett sitzen sah.
„Ich habs mit de brust und net mit de Füss“ und grinste sie an.
Aber so ganz im stillen wunderte ich mich über mich selbst.
Zum Mittag kam meine Tochter und ich hielt ihr Mr. Schwelli unter die Nase und grinste. Du hast dem Arm nen Namen gegeben? Ja logoooooo.
Sie schüttelte grinsend den kopf.
Egal was sie mir geben das Zeug ist gut. :) Da meinte meine tochter das ist Novaminsulfon.
Bekommt man eigentlich immer. Stimmt. Kenn ich auch nicht anders.

Am Nachmittag fragte meine große ob wir nicht mal in den Park wollen, sie würde gerne mal eine rauchen, so besorgte sie mir einen Fahrbaren untersatz und schob mich mit meinem Gebaumel in den Park.
Ich so „lass mich mal ziehen, umfallen kann ja nicht“ Sie reichte mir die Zigarette und im stillen war ich darauf gefasst das mir so ganz dezent schwarz vor Augen wird, wie gesagt das sind alles Erfahrungswerte von einigen vorangegangenen Operationen..
Aber da kam nichts. Kein Schwindel keine Übelkeit. Nichts.
Krass.
So beschloss ich eine eigene zu rauchen. Und da war immer noch nichts.

Am Abend als meine Tochter weg war liess ich den Tag Revue passieren und war immer noch erstaunt das es mir so gut ging. Schmerzen klar hatte ich die aber auf die größe des Schnittes und die länge der Operation hielt sich das ganze doch in Grenzen.

Mit Herzkissen unterm Arm schlief ich mit dem Gedanken ein 'Perfekt, vielleicht zu perfekt?'

3 Kommentare:

  1. So wie sich das liest, hast Du wohl einen super Anästhesisten gehabt, oder?
    Abgesehen davon: Ich warte echt auf jede Fortsetzung von Dir :)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ich bekam eigentlich nichts anderes wie die anderen Jahre zuvor auch auch. Das Novaminsulfon ist das 08/15 Schmerzmittel im Krankenhaus :)
      Aber es freut mich das du meinen Blog mit so viel Interesse verfolgst. :)

      Löschen
  2. Very great post. I simply stumbled upon your blog and wanted to say that I have really enjoyed browsing your weblog posts. After all I’ll be subscribing on your feed and I am hoping you write again very soon!

    AntwortenLöschen