Mein zu Tränen aufgelöstes Kind

Könnt ihr euch erinnern?

Letzte Woche schrieb ich doch von meiner Tochter und das ich so Stolz auf sie war. Nein ich bin es ehrlich gesagt immer noch.
Aber jetzt geht es um etwas anderes.


Heute früh als ich meinen Sport Post fertig geschrieben habe war ich guter Dinge und habe mein kleines Büchlein vor mir liegen gehabt und die ersten Sätze für einen neuen Artikel geschrieben. Da kam das verlangen nach einem Kaffee also los in die Küche. Ein kurzer blick aufs Handy (mein Handy liegt selten griffbereit und ich habe nur ganz selten Ton an) ob ein Leuchten zu sehen ist. Ok nein.

Mit dem Kaffee zurük in Richtung Wohnzimmer und da leuchtets grün.
Hm anruf. Mein Kind. Während der Arbeitszeit sehr Merkwürdig.
Über whatsapp fotos. Also erst zurückrufen oder erst Bilder gucken, ich entschied mich für letzteres.
Erster Gedanke 'schicker Nagellack'
Zweiter 'MOMENT da sieht irgendwas nicht so ganz richtig aus!'

anklingeln lassen. Meine Tochter hat sofort zurück gerufen. Das erste was sie fragte „Mama hast du Freitag früh Zeit?“
Ich überlegte kurz. Und fragte „wieso?“ Sie anwortete nur. „Ich hab einen Termin in der Chirurgie“ und fing bitterlich an zu weinen. Sie erklärte mir wie das ganze passiert ist und weinte immer noch.
Am End vom Lied mehrfacher Bruch. Ich versuchte sie beruhigen, da sie jetzt schon Panik vor der OP hat.
„Schau mal in den letzten 15 Jahren lag ich 5 mal unterm Messer so schlimm ist es nicht und wenn ich das hinbekomme, dann du auch.“
Sie entgegnete „Ja duuuuuuu bist das ja schon fast gewohnt“ (kennt ihr das wenn Kinder die Wörter so auseinanderziehen? :)
Aber sie war aufgemuntert das war das einzige was für mich gezählt hat.
Ich hab mein Kind 19 Jahre Unfallfrei durchs Leben bekommen und dann bleibt sie so blöde an einem Straßenschild hängen.
an schreiben war so natürlich nicht mehr zu denken.
Also habe ich das Wetter genutzt und bin Spazieren gegangen.

Ein Abstecher auf den Friedhof


Ja ich hab dann mal bei meiner Bekannten am Baum vorbei geschaut und das Blumenherz von uns Rosa Kriegerinnen schaut doch noch relativ gut aus aber auch die anderen Blumen waren noch nicht arg verblüht.
Tränenlos ging es nicht.
Aber ich wollte noch weiter denn auf diesem Friedhof ist eine Kindergartenfreundin beerdigt. Geboren 1974 und gestorben 1980 und an was, Leukämie.
Bei ihr habe ich am längsten gesessen. Aber sie hat ihr Grab auch direkt bei einer Bank also sie läd quasi dazu ein etwas länger zu verweilen. Ich erinnerte mich an den Riesenkarton den ihre Eltern für uns als Spielhaus zusammen geschnitten haben, mit Tür und Fenstern. An den riesen Garten und daran das sie mehrmals gekämpft und doch den Kampf gegen den Krebs viel zu jung verloren hat.
Aber Heim wollte ich noch nicht so schlenderte ich eine ganze Weile über unseren alten Friedhof bis es dann doch langsam dunkel wurde und ich dann doch den Heimweg antritt. Aber auch dieser ganz gemütlich ohne eile.

Aber jetzt ist der Kopf wieder frei.

2 Kommentare:

  1. Ach herrje, das sieht echt nach AUA aus :(
    Ich dachte immer, man hat die meiste "Sorge" um die Kinder, solange sie klein sind, und dass es weniger würde, wenn sie größer sind. Heute sind meine Jungs 19 und fast 25 - und es ist eher das Gegenteil der Fall ;)

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  2. Der Schmerz ist weniger ihr Problem. Sie hat jetzt schon so Monsterpanik vor der OP und dabei ist am Freitag nur das Gespräch. Aber ich muss dir wirklich recht geben. Bei meinen beiden Mädels sieht es da nicht anders aus, da ist die eine 20 und die andere 16 :)

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