Erkältung VS. Krebs

Ja dieser Titel ist wirklich mein ernst. Ihr habt sie bestimmt auch in eurem näheren oder weiter entfernten Bekanntenkreis. Menschen denen man am liebsten einen Trichter in den Kopf stecken und noch etwas mehr Hirn oder auch nur bissl mehr Logik einflössen möchte. Aber zurück zum Titel.
Erkältung gegen Krebs
Und wer gewinnt?
Natürlich die Erkältung, Rückenschmerzen, der angestoßene Arm, der kleine Fußzeh und so weiter, glaubt mir mal das lässt sich beliebig erweitern.
Und manchmal verschlägt es dann auch mir die Sprache.

Meine Rückenschmerzen sind ja viel schlimmer als dein Krebs


Da trifft man sich unterhält sich und an sich ist daran ja nichts ungewöhnliches.
Bildquellenangabe: Denise  / pixelio.de
Man wird gefragt wie es einem geht und wie es bei mir Untersuchungsmässig (das war im letzten Jahr noch relativ am Anfang meines Untersuchungsmarathons) weiter geht.
Ich anworte zwei drei Sätze und merke schon das mir gar nicht richtig zu gehört wird.
'dann frag doch nicht wie es mir geht' ging es mir durch den Kopf.
Und somit drehte sich die Unterhaltung, ja also meine Rückenschmerzen sind ja sooooo schlimm.
Ich gehe demnächst zur Schmerztherapie (glaub das hieß so) in die und die Klinik. Und ich hier und ich da. Und bla und bla und bla.
Mein Körper versteifte sich merklich. Bis fast am ende ihres fast Endlosmonologs kam, wie schlimm doch ihr Rückenleiden ist dass das bei mir mit dem Brustkrebs ja nicht so arg wäre.
BÄÄÄÄMM
Mein Mund klappte auf und klappte zu.
Und sie fing wieder von ihrem Rücken an.
Jetzt reichts, Geduldsfaden ist gerissen, Feuer frei.
Sie konnte den Satz über ihr Rückenleiden nicht ganz beenden, fing ich an sie auszulachen (ich rede jetzt nicht von belächeln!).
www.o2online.de
Werbung                                                             
„Warte kurz du willst mir sagen das dein Rücken schlimmer ist wie Krebs zu haben? Punkt eins beweg dich mal mehr. Punkt zwei lass dir gute Rückenübungen zeigen und bau etwas Rückenmuskulatur auf, ach ja und Gewichtreduktion ist bei sowas auch nicht unwichtig. Und wenn es dich nicht interessiet wie es mir geht, dann frag NICHT!“
Damit war das Gespräch für mich beendet und ich ging.

Ja auch Erkältungen sind ganz schlimm


Irgendwann stand ich mit einem Bekannten auf dem Balkon und hatte eine ähnliche Unterhaltung.
Ich stütze meine Ellenbogen auf dem Geländer ab und hörte andächtig der erklärung zu.
Und überlegte mir währenddessen warum ich mir überhaupt die Mühe mache zu zu hören. Wenn es anders rum wohl so viel umstände macht.
Ich bin eben so und habe ein offenes Ohr für jeden. Kam ich mal wieder zur der erkenntnis.
Meine Wenigkeit fragte: „Dein Ernst? Ich hätte sterben können“ (den letzten Satz musste ich einfach sagen obwohl das so nicht meine Art ist. Aber es gibt Situationen da muss man manchmal mit der Holzhammermethode zuschlagen)
Er daraufhin: „Ja an einer Grippe kann man auch sterben!“
„MOOOOOOMENT, du hattest eine schnoddrige Erkältung und an einer Erkältung stirbt man nicht!“
„Ja aber an einer Lungenentzündung kann man auch sterben“ bekam ich zur antwort.
„Eben wird es lächerlich, wir sollten besser das Thema wechseln“ Was wir dann auch zum Glück auch machten.

Ja solche Unterhaltungen musste ich wirklich führen. In diesen beiden Fällen war meine Reaktion wirklich hart und direkt (normalerweise bin ich nur direkt :)). Aber das kommt eben auch darauf an wie man mir gegenüber tritt. Das ich auch anders kann möchte ich euch in der nächsten Geschichte zeigen.

 Ich jammer wegen Kleinkram und hast Krebs und du jammerst nicht

                                                                                                                                
Sagte irgendwann mal eine Freundin zu mir. Sie erzählte von einigen Problemen die sie so hatte. Gesundheitlich etc. und ich hörte ihr einfach nur zu. Vorallem wirklich zu hören und auch Lösungswege zeigen.
Auf einmal reisst sie die Augen auf und starrt mich entsetzt an.
Douglas Taschen
Werbung                                                             
Ich war etwas erschrocken über ihre Reaktion und fragte ob irgendwas nicht in Ordnung sei von dem was ich gesagt hätte.
Sie so: „nein. Nein. Oh Gott das tut mir leid.“
Ich verstand erst mal nur Bahnhof und das drückte mein Gesicht auch aus. Sichtlich irritiert gab ich mein allseits bekanntes „HÄH?“ von mir.
„Ich jammer dir hier von meinem Knie und meinem anderen Kram vor und du sitzt hier und hörst dir alles in Seelenruhe an und bist für mich da, eigentlich müsste ich doch für dich da sein.“
Ich zuckte mit den Schultern und lachte sie an.
„Ja macht man das nicht so, zu hören? Es belastet dich also musst du reden, punkt und da ist es mir doch egal warum und wieso“
Fand ich damals niedlich und wenn ich heute daran denke habe ich immer noch ein lächeln auf den Lippen.


Ihr seht also ich reagiere meist Situationsbedingt.
Ich habe ja Verständnis für Hinz und Kunz aber überreitzen sollte man das ganze nicht. 

*aaaaaaah* wie geil. Jetzt bin ich doch mal auf eine geile Idee gekommen. Ich liebe meine spontanen Einfälle. Muss ich  jetzt mal direkt umsetzen.
Foto folgt :)

3 Kommentare:

  1. Liebe Diana, es ist ja wirklich so: Wenn man gefragt wird, wie es einem geht, dann spürt man oftmals schon mit der Fragestellung, ob wirkliches Interesse dahintersteht oder nicht. Spätestens mit der Reaktion beim Antworten wird es deutlich.
    Ich finde es doch sehr primitiv, mit einem an Krebs erkrankten Menschen darüber zu diskutieren, wie schlimm oder nicht schlimm oder wie hoch die Wahrscheinlichkeit beider Erkrankungen ist, daran auch sterben zu können.
    Zwar quäle ich mich mit einer anderen Erkrankung als Du, aber es ist doch ein "Phänomen", das man immer wieder feststellt: Je besser man selbst mit der eigenen Erkrankung umgeht, desto weniger wird man ernst genommen.

    AntwortenLöschen
  2. Zum Glück sind das ja nur Einzefälle. Doch das mit der Erkältung fand ich eher belustigend. :)
    thats life :)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Na ja... In meiner "Laufbahn" ist es mir schon öfter vorgekommen, dass ich "belächelt" wurde. Sei es von (glücklicherweise wenigen) Ärzten als auch Patienten oder auch in der eigenen Familie. Da tuts dann schon weh. So irgendwie.

      Löschen